LINZ HOCKER

date: 2009
type: stool
material: recycled thermoplastic polymer
design: Thomas Feichtner

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The fundamental idea behind the installation, which consists of more than one thousand stools, is not to perform in a museum gallery but to launch signals from the gallery. The temporary installation will not be preserved as a self-contained work but will be taken to pieces – the individual stools. Every visitor may remove a stool, starting the dismantling of the installation already from the opening of the exhibition Der Fall Forum Design. What will be left is: a piece of contemporary design in a number of Linz households. The focus is not on giving something away but on the idea of artificial and sustainable democratization of design, projected onto a city like Linz. It is an attempt to use the visitor as distributor, supported by the suspension of all the market mechanisms to which any product is normally subjected. One aspect of the concept is that over the years this product may become a unique Linz specimen: Stools will appear again and again in apartments, shops or studios. Some will change hands at the Linz flea markets after some years. In the course of time the Linz Stool may circulate not only in Linz but also become a messenger for design from Linz.

Beyond the idea of the installation, the Linz Stool is a coherent epitome of design. A stool is the most elemental piece of furniture. Its function has been obvious at all times and remained more or less the same over thousands of years. A stool may differ in shape and cultural origin but rarely in its function. A stool is the archetype of design. The Linz Stool looks as if it were folded. The seat and the legs are constructed towards each other of equally thick elements, each of which has a static function. This provides for a stable position of the three-legged stool, while material requirements are low. The constructive and static idea is based on the formal design. The Linz Stool does not follow the semantic principles of general design science but explicitly disregards classic design concepts like functionalism and minimalism. What was important was to give a simple object an independent identity.

Grundgedanke der aus mehr als tausend Hockern bestehenden Installation ist es nicht, den Museumsraum zu bespielen, sondern aus diesem heraus zu senden. Die temporäre Installation wird nicht als ein geschlossenes Werk bestehen bleiben, sondern in seine Teile – die einzelnen Hocker – zerlegt werden. Schon zur Eröffnung der Ausstellung „Der Fall Forum Design“ können die Besucher einen Hocker mit sich nehmen und mit der Demontage der Installation beginnen. Was übrig bleibt, ist ein Stück zeitgenössisches Design in zahlreichen Linzer Haushalten. Dabei geht es nicht um die Geste des Schenkens, sondern um den Gedanken der künstlichen und nachhaltigen Demokratisierung von Design, projiziert auf eine Stadt wie Linz. Es ist ein Versuch, den Besucher als Verteiler zu verwenden, unterstützt durch das Aussetzen aller Marktmechanismen, welchen üblicherweise ein Produkt unterliegt. Bestandteil des Konzeptes ist es, dass dieses Produkt im Laufe der Jahre ein Linzer Unikum werden könnte: Hocker tauchen immer wieder in Wohnungen, Werkstätten oder Ateliers auf. Manche wechseln nach Jahren am Linzer Flohmarkt ihren Besitzer. Der Linzer Hocker soll im Laufe der Zeit nicht nur in Linz zirkulieren, sondern auch als ein Botschafter für Design aus Linz werden. 

Über den Gedanken der Installation hinaus, ist der Linzer Hocker in sich ein schlüssiger Designträger. Ein Hocker ist das elementarste Möbel. Seine Funktion ist seit jeher geklärt und über die Jahrtausende nahezu unverändert. Ein Hocker unterscheidet sich vielfach in Form und kulturellem Ursprung, selten jedoch in seiner Funktion. Ein Hocker ist der Archetyp des Designs schlechthin. Der Linzer Hocker macht den Eindruck, als wäre er gefaltet. Sitzfläche sowie Beine des Hockers sind aus gleich starken Flächen zueinander konstruiert. Dabei hat jede einzelne Fläche eine statische Funktion. Dies ermöglicht mit geringem Materialaufwand den dreibeinigen Hocker zu stabilisieren. Dem konstruktiven und statischen Gedanken liegt die formale Gestaltung zugrunde. Dabei folgt der Linzer Hocker nicht den semantischen Grundsätzen der allgemeinen Designlehre, sondern lässt die klassischen Designgedanken wie Funktionalismus und Minimalismus ganz bewusst außer Acht. Viel wichtiger war es, den einfachen Gegenstand mit einer eigenständigen Identität zu verbinden.